Der Zentralschweizerische Jodlerverband ZSJV steht als modern geführter Verband da, der rund 4000 Mitglieder hat, die sich aus Einzel- und Gruppenmitglieder zusammensetzen. Der ZSJV führt jedes Jahr (ausser im Jahr des Eidg. Jodlerfestes) ein Unterverbandsfest durch. Diese Feste erfreuen jeweils mehrere zehntausend Menschen mit gelebtem Brauchtum und sind ein fester Bestandteil in der kulturellen Vielfalt der Zentralschweiz.
Verbandstätigkeiten
Der ZSJV legt seit vielen Jahren grossen Wert auf ein gutes und breit abgestütztes Kursangebot. Die kontinuierliche Weiterbildung von Chorleiterinnen und Leiter, Jurymitglieder, Jodlerinnen und Jodler, Alphornbläserinnen, Alphornbläsern sowie Fahnenschwingerinnen und Fahnenschwingern trägt seine Früchte. So darf an den Jodlerfesten jeweils ein hohes Niveau der Darbietungen festgestellt werden. Ebenso ist im ZSJV eine der Hauptaufgabe die gezielte Nachwuchsförderung. Es entstehen immer mehr Kinderjodlerchöre, von denen sich einige beim Schweizerischen Nachwuchsjodler-Wettbewerb oder an Jodlerfestauftritten bereits einen Namen gemacht haben. Aber auch in den Jodlerklubs, bei den Alphornbläsern und Fahnenschwingern in ländlichen Gebieten muss man sich um den Nachwuchs nicht sorgen. Viele junge Gesichter sind an Jodlerfesten, Konzerten und andern Brauchtumsanlässen anzutreffen und sorgen bei nationalen Anlässen und Sendungen für grosse Begeisterung.
Geschichte
Die Innerschweiz war in ihrer natürlichen Vielgestaltigkeit, mit ihren Traditionen und reichem Brauchtum, mit Verschiedenartigkeit in Dialekten und Trachten schon in früher Zeit ein guter Boden für die Pflege des volkstümlichen Brauchtums. So war das Bedürfnis nach einer eigenen Vereinigung schon viele Jahre vor der Gründung des ZSJV vorhanden. Die an verschiedenen Schwingeranlässen, besonders an den seit 1893 regelmässig durchgeführten Innerschweizerischen Schwing- und Älplerfesten, jeweils gleichzeitig konkurrierenden Alphornbläser, Fahnenschwinger und Jodler drängten immer mehr auf einen Zusammenschluss. Nach und nach wurden Jodlerklubs gegründet. Am 19. November 1922 wurde in Malters ein Jodlerkonzert veranstaltet. Die 18 anwesenden Jodler, Fahnenschwinger und Alphornbläser nahmen dieses Konzert zum Anlass, die „Luzerner Jodler-, Fahnenschwinger und Alphornbläservereinigung“ zu gründen. Der Initiant, Friedrich Renggli, Horw, wurde zum Präsidenten gewählt. Im Gründungsjahr wurden Statuten ausgearbeitet und der Beitritt zur Schweizerischen Jodlervereinigung beschlossen.
Der Jodlerklub „Echo vom Pilatus“ Hergiswil trat 1924 als erster Klub der jungen Vereinigung bei, die zu diesem Zeitpunkt noch einige Mühe in ihrer Entfaltung hatte. 1925 wurde der Vorstand neu bestellt und Eduard Blättler, Hergiswil zum Präsidenten gewählt. Nach mehreren Namensänderungen wurde die Vereinigung im Jahre 1931 endgültig in Zentralschweizerischer Jodlerverband umbenannt. Zehn Jahre nach der Gründung zählte der ZSJV 18 Jodlerklubs und 325 Gruppen- und Einzelmitglieder. Der ZSJV führte regelmässig seine Verbandsjodlerfeste durch. Im Verbandsgebiet wurden auch mehrere Eigenössische Jodlerfeste organisiert. Gleich viermal wurde ein Eidgenössisches in Luzern durchgeführt, nämlich 1927, 1946, 1962 und 2008, weiter fand im Jahre 1978 das Eidgenössische in Schwyz und 1993 in Sarnen statt. Im Jahre 1972 feierte der Verband sein 50-jähriges Jubiläum, aus dessen Anlass die Stadtluzernische Jodlervereinigung das Jubiläums-Jodlerfest in Luzern durchführte. Dieses Fest wurde ohne Klassierung durchgeführt. Die erste Verbandsfahne durfte 1973 am Jodlerfest in Ruswil entrollt werden.
Was 1922 klein aber bestimmt begann, wuchs im Laufe der Jahre kontinuierlich zu einem aktiven, kreativen und vielseitigen Verband heran. Der Mitgliederbestand nahm stetig zu. Als im Jahre 1997 das 75-jährige Jubiläum gefeiert werden durfte, zählte der Verband 134 Jodlergruppen und über 4000 Mitglieder. Anlässlich dieses Jubiläums, das in einem würdigen Rahmen in Hergiswil NW gefeiert wurde, konnte auch eine neue Verbandsfahne geweiht werden. Ebenso erschien aus Anlass des 75. Geburtstages des ZSJV das interessante und reich illustrierte Jubiläumsbuch, das einen vielfältigen Querschnitt durch die Verbandsgeschichte zeigt.